Unsere ehrliche Meinung über Rücklaufsperren


Rücklaufsperren oder kurz RLS sind bei Rollsportarten notwendig, bei denen man ein Zurückrollen des Sportgerätes verhindern möchte. Beim Skiroller, mit dem man ja das klassische Skilanglaufen (und nur das) simulieren möchte, haben sie ihren Sinn. In Rollsportgeräten für Skating, sind sie überflüssig und können bestenfalls als Steighilfe verwendet werden, aber dann ist man ja bereits nicht mehr im Skating-Stil unterwegs. Die klassische Diagonalschritttechnik kann mit RLS auf Cross-Skates. d.h. mit fixierten Fersen trotzdem kaum simuliert werden. Die Schrittbewegung fällt dann sehr kurz aus und man kann so mit RLS auf fersenfixierten Cross-Skates nur im Schrittempo, steigen, was aber dem klassischen Skilanglauf-Stil nicht mehr ähnelt. Wenn Cross-Skater oder Cross-Skiroller mit "freier Ferse", also mit einer Skibindung oder einem Fersenhubmechanismus verwendet, nähert sich die Bewegung schon mehr der des klassichen Skilanglaufs an.

Wer für maximalen Halt, die Ferse fixiert, grundsätzlich skaetet und Steigungen eher zügig skatet, braucht keine RLS. Wer sich am klassichen Skilanglauf orientiert oder auch in langen Schritten bergauf auf geradem Weg "steigen" möchte, kann eine RLS sinnvoll einsetzen.

Technisch und mechanisch wurden mit kleinen RLS in der Radnabe bei einer Rädergröße von ab ca. 13 cm ein technischer Grenzwert überschritten, der es fast unmöglich gemacht hat dauerhaltbare mechanische Rücklaufsperren herzustellen. Bei 15 cm oder mehr Raddurchmesser halfen auch kaum die teuersten und besten Materialien weiter, die Haltbakeit war bestenfalls ausreichend, leider oft schlechter. Mit maximaler Preiseersparnis ließ sich das nicht mehr ereichen.

Eine Aufrüstung wurde notwendig. Mit größeren Durchmessern der RLS steigt auch die Beanspruchung im gleichem Maße. Das haben jetzt auch die Hersteller erkannt und es sind inzwischen RLS mir erheblich größerem Druchmesser auf den Markt gekommen, die auch für Cross-Skates geeignet sind und auch halten.

Echte Klassikskiroller sind immer auf eine RLS angewiesen. Bei Skirollern mit kleinen Rädern bis 10 cm Durchmesser halten auch die meisten RLS mit kleinem Durchmesser. Der Simulationseffekt kommt aber auch hier an seine Grenzen, weil eine RLS immer (auch bei völlig ski-untauglicher Abstoßtechnik) beim Rückwärtsdrehen blockiert und ein Klassik-Langlaufski nur durch einen speziellen Fußabdruck auf die mittlere Haftzone des Skis vor dem Rückwärtsrutschen gehindert wird. Das kann man nicht mit Rücklaufsperren simulieren. Damit das Vorderrad des Skirollers, besonders beim Abstoß oder kurz davor, nicht zum Stocken neigt, muss das Vorderrad einen gewissen Abstand zum Schuhbindungsgelenk haben. Daher sind Klassikskiroller mit einem Radstand von mindestens 65 cm, oft 70 cm ausgestattet. Kürzer "läuft nicht", im klassischen Stil, fragen sie ruhig Skiprofis nach ihrer Meinung. Diese sind aber die speziellen Anforderungen, für eine möglichst nahe "Skisimulation", die auch dann nur zu 60 bis 80 % ereicht werden kann.

Wer nur cross-skaten im Skating-Stil möchten, kann das Thema oft aussparen - Skater brauchen keine RLS. Wer sich ein wenlg in Richtung "Klassik-Ski-Langlauf" orientieren möchte und sich bewusst ist, dass es auf Rädern nicht "genau gleich" imitiert werden kann oder aber den Vroteil der direkten Bergaustiegs, wenn sonst nicht mehr geht, nutzen möchte, kann Cross-Skates mit RLS in Erwägung ziehen.

Bevor Sie Rollsport, ohne feste Fersanabindung, für sich als Sport in Erwähgung ziehen, suchen sie zur Veranschaulichung der erhöhten Unfallgefahr (gegen über mit fixierten Fersen) auf YouTube Videos von Stürzen mit klassischen Skirollern.

Beachten Sie auch bitte auch, dass der Einbau und Ausbau von rücklausgesperrten Rädern, meistens etwas umständlicher ist, als bei normalen Rädern. In eingen Fällen (z.B. SRB Cross-Skates) sind die Lager nicht rücklaufgesperrt, sondern es ist ein Hülsenfreilauf in die Felge eingepresst. Ein Austausch muss dann bei SRB maschinell vorgenommen werden. Mehr technische Ausrütung bedeutet auch immer mehr technischen Aufwand, Kosten, Warung, Verschleiß usw.. Auch wenn dieser nicht so wesentlich ist, soltle man aber daran denken.

Kurz: Wir persönlich bevorzugen ausschließlich den Skating-Stil und benötigen daher keine RLS. Wer die anderen RLS-Eigenschaften mit Cross-Skates nutzten möchte, kann RLS eventuell sinnvoll nutzen. Hier sollte man den persönlichen Einsatzbereich aber gut abwägen. In Klassik-Skirollern sind RLS notwendig, aber dann nur sinnvoll, wenn die Geräte lang sind, die Räder kleiner als 13 cm sind und in der RLS hochwertige Materialien verwendet werden. Denn echte Skiroller sollen den Klassik-Skilanglauf simulieren.
Wem das nicht so wichtig ist, fährt mit Cross-Skates meistens besser und sicherer (man denke nur an die fest eingbauten Bremen), die dann meist auch etwas kürzer gebaut sind als typische Klassik-Skiroller.
Kauftipp: Vielleicht besser gar keine Cross-Skates mit RLS kaufen!? Die RLS halten nicht so lange wie normale Kugellager, sind teurer, laufen schwerer, sind komplizierer beim Austausch, sofern überhaupt auchtauschbar oder ersetzbar. Aber das wird vom Verkäufer leider oft verschwiegen, entweder weil er es selbst nicht weiß oder um eine Diskussion über den höheren Pflegeaufwand und die höheren Kosten zu vermeiden. Die Kosten für Ersatzteile und Service sollten schon beim Kauf geklärt werden. Gibt es keine Antworten - Finger weg davon!