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Warum wir keine App haben

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2016 haben wir vom Cross-Skate Shop, aus reiner Neugier, für unsere News eine App erstellt. Für Andriod, Apple und Windows mobile, war schon alles fertig, aber vor einer Veröffentlichung sind wir dann zurückgeschreckt. Warum, das haben wir bis heute nicht verraten, aber möchten das auf Grund von Nachfragen nachholen. Apps erstellen ist heute kinderleicht, ich habe das schon in Schulprojekten in sechsten Klassen gemacht. Wer aber tieferen Einblick in die Funktion und die Verbreitungswege von Apps bekommt, wird ernüchtert. Wer Apps über eine eigene Plattform verbreiten kann, hat die Möglichkeit die übliche Spionage-Funktionen in Apps abzuschalten und kann so "saubere" Apps verbreiten. Aber auch wer die üblichen, meist kostenlosen Tools (nicht ist umsonst!) zur Erstellung benutzt und auch noch die angebotenen Vertriebswege nutz, die einem regelrecht aufgenötigt werden, bereitet schon ein unsicheres Produkt vor.

Oft gibt es dann für den Anwender gar keine Möglichkeit bestimmte Spionagefunktionen abzuwählen und manche naiven App-Ersteller wissen nicht, dass auch Daten der Anwender als "Bezahlung" oder warum auch immer in andere Kanäle abfließen. Eine andere Eigenschaft, die kaum jemand bei Apps kennt, ist die der Trojaner-Einschleusung. Das ist sogar über Apps anderer "Programmierer" möglich, manchmal sogar nach angeblicher Deinstallation einer App. Natürlich wird die vollständige Deinstallation mit den Standardprogrammen angezeigt, Fragmente bleiben aber fast immer zurück, mitunter gefährliche, die Hintertüren im Betriebssystem öffnen.

Bei einem Test fiel unsere App durch. Nicht in den Funktionen, das Ding tat, was es sollte und schien auch sauber zu sein. Mit einer Software, die mir ein früherer Kunde riet, prüfte ich das Smartphone und siehe da, es sind, nach der Deinstallation Fragmente zurückgeblieben. Ich habe sie nicht programmiert, sie wurden über den Verbreiter (der eigentlich seriös ist) hinzugefügt. Es gab dann zwei mögliche Zugänge zum Aktivieren von Spy-Ware, obwohl nirgends ein Hinweis darauf zu sehen war und es blieben mindesten drei Fragmente auf dem Datenträger, an die typischerweise Trojaner andocken. Verseucht war noch nichts, aber den Möglichkeiten dazu, wäre auf diesem Gerät Tür und Tor geöffnet gewesen. Zum Glück war das Test-Smartphone brandneu und es konnte leicht zurückgesetzt und formatiert werden. Seitdem kommen Apps, für den Shop oder für mich, so schnell, nicht mehr in Frage. Es widerspricht auch ein wenig der Mentalität eines "unabhängigen Cross-Skaters" sich per App mit einer Datenquelle zu verheiraten.

Außerdem werden den App-Baukästen natürlich sämtliche Bedingungen für die Installation auf dem Anwender-Smartphoane angeboten: Zugriff auf alle möglichen Daten, Bewegungsverfolgung (= GPS-Zugriff) usw.. Manche "Programmierer" halten sich für besonders schlau, wenn sie lieber als weniger Optionen für sich offen halten und damit ganz schnell gegen den europäischen Datenschutz verstoßen. Darüber hinaus kann man das sogar tun ohne es zu wollen. So lange das nicht abgesichert ist, werden wir keine App herausgeben, die mit "App-Tool für Dummies" erstellt wurden oder über die üblichen Wege verbreitet werden. Sorry, aber eigentlich muss es auch nicht sein. Haben wir nicht eigentlich die Schnauze voll von Stasi, NSA, BND und Big Brother?

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