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Hier ist der NEWS-Blog der ganz speziell über den Cross-Skating Sport und Cross-Skating Produkte informiert. Von platten Werbetexten und ausschließlicher Produktplatzierung halten wir nichts. Außerdem geizen wir nicht mit sinnvollen und kritischen Informationen über das Cross-Skating Material und den Sport. Dabei ist selbstverständlich offen zu erkennen, dass dieser Blog Bestandteil des Ladens ist, ist er aber ausgewogener und erheblich neutraler, als manch andere Quellen, denen man nicht ansieht, dass sie zu einem "Shop" gehören. Das kommt sicher davon, dass die Autoren auch bei dem nach deutschem Presserecht arbeitenden Cross-Skating Magazin schreiben und selbst Fachbücher zum Thema Cross-Skating schreiben.

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Aufwärmen - ja oder nein?

Ja, aber das bedeutet nicht, dass man ein turnvater-jahn-mäßiges Gymnastikporgramm durchexerzieren muss, bevor man mit dem Cross-Skating loslegt.

Was passiert eigentlich beim Aufwärmen oder sollte passieren?
Nun, dieser Vorgang ist vielschichtig und es ist oft gar nicht so sehr das Gefühl, dass einem "warm" werden muss, bevor man anfängt. Verschiedene Bereiche des Körpers unterscheiden sich ganz erheblich in ihrer Vorbereitung bis sie optimal leistungsbereit sind.

1. Der Kopf: Zum einen muss man bereit sein (zumindest Lust haben) zur sportlichen Aktivität. Das kann abgestuft sein von riesiger Vorfreude bis hinunter zum inneren Ruck der gerade so ausreicht, den Inneren Coach-Potatoe zu überwinden. Wann muss also wollen, kann sich aber darauf immerhin oft mehrere Stunden lang vorbereiten.

2. Die Koordination muss sich einstellen. Die motorischen Zentren springen in Gehrin bereits an, allein wenn man nur an die vorherstehenden Bewegungen denkt, oft ist aber eine konzentrierte mehrminütige und technisch saubere Bewegungsausführung notwendig, damit die entsprechden Gehirnregionen auch vollständig aktiviert werden und dadurch die Bewegungen flüssiger und exakter durchgeführt werden können. Oft ist das schon nach 5 bis 10 Minuten der Fall, manchmal kann es aber auch länger als 30 Minuten dauern bis man motortisch richtig "rein kommt".

3. Die Muskulatur muss warm werden. Dann ist sie geschmeideiger, hat einen geringeren inneren Widerstand und ist weniger verletzungsanfällig. Außerdem wird durch die verstärkte Durchblutung beim Erwärmen die Versorgung des Muskels mit Sauerstoff und Nährstoffen (= u.a. Energie) verbessert, er wird also tatsächlich leistungsfähiger. Da sich manche Männer, technische Vorgänge nur im Vergleich zum Auto vorstellen können: Hier ist tätsächlich der Vergleich mit einem Motor angebracht, der warmgefahren wird, das "Öl" wird dünnflüssiger, die Mechnik läuft leichter. Auch der nachfolgende Punkt ist damit vergleichbar. Im Körper werden jedoch viel mehr Systeme "hochgefahren", weil er doch viel komplizierter als der aufwändigste Motor ist.

4. Die Gelenkschmierung wird verbessert. Beim Aufwärmen wird die Gelenkschmierung verbessert. Der Stoffwechsel von Knorpeln ist außerdem auf leichte "Pumpbewegungen", Rüttelbewegungen oder Lastwechsel angewiesen, die Nährstoffe in das Knorpelgewebe eintragen. Da diese Prozesse nur langsam anlaufen, sollte natürlich nicht mit hoher Belastung begonnen werden (Männer: Okay, das entspricht dem Warmfahren eines Motors). "Schnellstarter" riskieren (muss aber nicht sein) einen erhöhten Gelenkverschleiß (Arthrose), Langsamstarter verbessern dagegen die Eigenschaften und damit auch Haltbarkeit ihrer Gelenke.

5. Stoffwechselprozesse laufen an. Alles was mit der Energiegewinnung im Körper zu tun hat wird ebenfalls stärker aktiviert. Der anaerobe Stoffwechsel (ohne Sauerstoffverbrauch mit Milchsäurebildung) steht zwar sofort zur Verfügung, sollte aber aus den genannten Gründe nicht gleich zu Anfang durch einen Zwischensprut beansprucht werden. Der aerobe Stoffwechsel (mit Sauerstoffverbrauch) steht langfristig zur Verfügung und ist daher der, den wir bei Ausdauerleistungen überwiegend nutzen. Für Ausdauerbelastungen bis rund 70 bis 90 Minuten spielt die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten (Muskelglykogen, ein stärkeähnlicher Zucker) eine große Rolle. Längere Belastungen werden überwiegend aus dem Fettstoffwechsel mit Energie abgedeckt. Auch zum Abnehmen ist der Fettstoffwechsel bedeutend, er sollte zu diesem Zweck mit längeren ruhigen Trainingseinheiten trainiert werden und kann bei hochtrainierten Sportlern sogar sehr viel Energie zur Verfügung stellen - und das mitunter viele Stunden lang (= erstaunlich hohes Dauertempo). Um in jenen sinnvollen Fettstoffwechseltrainingsbereich zu gelangen, muss sich ein Anfänger diszipliniert über rund eine Stunde mit recht geringer Belatung "aufwärmen". Das muss man erst einnmal durchhalten. In einem späteren Beitrag, mehr zu diesem Thema.

"Profis" oder Sportler auf beinahe Profi-Trainingsniveau besitzten, spüren sogar, ob sie "auf Fettstoffwechsel laufen" und kommen auch erheblich schneller in diesen Bereich. Oft können sie schon nach 20 bis 30 Minuten mehr als die Hälfte ihres Energiebedarfs aus ihren Körperfetten decken.

6. Die Organdruchblutung nimmt zu und muss auch zunehmen. Besonders die sauerstofftransportierenden Organe müssen pausenlos optimal funktionieren. Das betrifft natürlich die Lungendurchblutung, was viele Asthmatiker oft daran spüren, dass sie beim Sport recht gut Luft bekommen. Noch wichtiger ist aber die Durchblutung der Herzkranzgefäße, die sich bei Aufnahme der Belastung notwendigerweise erhöht, aber leider nicht schnell genug für einen "Blitzstart", was zu leichter bis stärkerer Sauerstoffunterversorgung des Herzmuskels führen kann. Bei leichter Unterversorgung erreicht das Herz nicht seine volle Leistungsfähigkeit, stärkere Unterversorgung kann aber bei entsprechender gesundheitlicher Veranlagung oder akuten Gesundheitsproblemen, sogar bedenklich werden.

Untersuchungen an 45-jährigen männlichen trainierten Marathonläufern haben ergeben, dass es ohne Aufwärmen schon bei einem Puls von 145 bis 150 Defizite in der Durchblutung der Herzkranzgefäße gab. Ohne Folgen zwar, in diesen Fällen, aber das muss ja nicht sein und es hört sich auch nicht erstrebenswert oder gesund an.

Wie sollte man sich aufwärmen?

Das kann ein leichtes Gymnastikprogramm sein, aber es sollte angemessen ausgewält werden, denn manche unpassende oder schlecht durchgeführte Gymnastik tut deutlich mehr weh, als einfach nur locker loszufahren. Wegen der geringen orthopädischen Belastung beim Cross-Skating ist auch ein Verletzungsrisiko beim verhaltenen Losahren so gut wie nicht vorhanden.

Beim Aufwärmen mit Puls 120 bis 130, verbesserte sich in Tests die Durchblutung innerhalb von 2 bis 3 Minuten deutlich messbar und schon nach 5 Minuten war keine Verbesserung mehr feststellbar. Trotzdem dauert es oft noch etwas bis die Mukulatur "warm" und weniger verletzungsanfällig wird. Besonders verletzungsanfällig ist unser Sport aber auch unaufgewärmt nicht, so lange man keinen Fahrfehler mit abrupten Bewegungen macht. Jedenfalls habe ich auch durch einige (unvernünftige) "Kaltstarts" noch nie irgendwelche muskulären Probleme bekommen. Noch nicht einmal das Gefühl, die Muskulatur sei noch "dicht", das ich aus allen anderen Sportarten kenne, war beim Cross-Skatring zu spüren.

Deswegen aber trotzdem Vorsicht, was die "Pumpe" macht, spürt man in diesem Moment noch nicht. Auch die Koordination braucht ihre Zeit bis sie optimal abläuft. Das ist aber individuell sehr verschieden (zwischen 5 und 30 Minuten). Generell kann man sich an den alten Pauschalwert von 15 Minuten Aufwärmen vor höheren Belastungen halten. Ein typischer "Mittelpulser" (Anaerobe Schwelle bei ca. 170), sollte beim Aufwärmen mit Puls 120 bis 125 beginnen und kann nach 6 bis 10 Minuten auf 130 bis 135 hochgehen.

Wer das Glück hat, etwas schneller zu sein, wird beim Training mit erheblich langsameren Sportlern schon festgestellt haben, dass ein sehr langes Aufwärmen auch sehr günstig vor längerem Training sein kann. Z.B. 30 bis 40 Minuten mit Puls 120 in der Gruppe einrollen, dann klinken sich die Langsameren aus und man darf nach Herzenslust Gas geben. Gas geben funktioniert dann gut, doch der Puls bleibt trotzdem noch recht lange Zeit in einem erstaunlich niedrigen Pulsbereich. Das kann ja nur gut sein, besser jedenfalls als ein Herzkasperl wegen zu hohem Stresspuls (typische Wettkampfsituation bei sehr nervösen Sportlern) zu riskieren.

Dehnprogramme braucht eigentlich man nur, wenn man Defizite in der Flexibilität bestimmter Muskelgruppen hat. Diese bitte von Fachleuten prüfen lassen. Das Dehnen sollte dann entweder nach dem Training geschehen, wenn es nicht zu erschöpfend gewesen ist (dann würden die Muskeln durch die Dehnung noch mehr gestresst werden) oder direkt nach dem Aufwärmen. Dies würde dann aber bedeuten: Cross-Skates wieder ausziehen, Dehnprogramm durchführen, Geräte wieder anlegen und los geht's. Das liegt den meisten Cross-Skatern gar nicht (besonders, wenn man einen festen Boot am Skate hat).

Da haben gezielte Dehnprogramm, die separat ins Training eingflochten werden schon mehr Sinn. Zweimal die Woche, "Problemfälle" auch bis zu viermal, wäre schon sehr effektiv. Was man auf keinen Fall tun sollte, ist ein Dehnprogramm mit angelegten Sportgeräten zu machen. Man hat dann genau die Bewegungseinschränkungen durch das Sportgerät, die man ja durch das Dehen eigentlich los werden möchte. Auch Dehnungen mit Stöcken sind in den meisten Fällen nur "sinnvoll" für's Websitefoto oder für die Produktwerbung. Welcher Radfahrer, beispielsweise, macht seine Gymnastik schon auf dem Rad sitzend? Sich mit den Dehnübungen nach dem Sportgerät zu richten (es also nicht abzulegen) wäre daher grundverkehrt, nach seinen eigenen Defiziten sollte man sich richten.

Es ist auch aus dem gleichen Grund selten sinnvoll, dass man mit einer ein Gruppe im Gleichtakt die gleichen Dehnübungen macht, da nicht alle die gleichen Probleme oder Dysbalancen haben. Sinnvoll ist in fast jedem Fall die Dehung des Fußhebers (Scheinbeinmuskel) und des Hüftbeugers (Leiste). Oft ist auch Wadendehnung sinnvoll, weil eine flexible Wade das Anheben des Vorderrades und den Bodenkontakt des Hinterrades erleichtern. Ansonsten machen wir ja keine extremen Bewegungen, die eine besondere Beweglichkeit (wie Turnen oder Schwimmen) erfordern. Wenn man keine individuellen Defizite hat, kann man sich alle weiteren Dehnungen sparen. Da kommt unser Sport den "Faulenzern", die nichts tun wollen, außer einfach nur fahren, ziemlich entgegen.

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